10.12.2024:
Ich lege Personen übereinander. Und habe den Eindruck, dass sich die Analysephase dem Ende zuneigt.
09.12.2024:
Ich führe ein nächstes, spannendes Gespräch. Wir kreisen um das Thema Hierarchie. Als notwendiges Übel? „Als Rektor musst Du Hausmeister sein.“ Rein hierarchisch ist die Person oben also eine, die den Job unten macht? In der Mensa jedenfalls hinten anstellen. Und Tee ist wichtig.
08.12.2024:
Ich denke an ein Kind. Und Zärtlichkeit. Und Wut. Zarte Blitze von Resignation. Interesse.
05.12.2024:
Ich suche nach einem Titel der Mitte. Und gleichzeitig scheint der Titel eine der bisher wirkungsvollsten Interventionen zu sein. Zeigt sich an ihm Spannung und Zerrissenheit?
04.12.2024:
Der Titel der Arbeit – Die Universität für Angewandte Kunst retten – rückt immer mehr in den Fokus. Er ist Grund für beides: Zu- und Absagen. Im Gespräch polarisiert er mit beeindruckender Spannweite. Von „Ja, genau, unbedingt, jetzt“ bis hin zu „Ich verstehe gar nicht, was es hier zu retten gibt.“ Für mich fühlt er sich in zuverlässiger Abwechslung völlig richtig und völlig falsch an. Jedenfalls macht sich etwas an ihm fest und Unterschiede werden sichtbar.
Ich führe zwei weitere Gespräche. Die Angewandte scheint hart im Nehmen: Ein Teil der Sprengladung berichtet, dass der Kopf der Angewandten explodiert sei. Eine Jahrzehnte dauernde Explosion – ein Urknall mit entsprechender Ausbreitung? Weiters gäbe es unzählige Eigeninteressen im Inneren der Universität. Ich denke an ein eingeschlafenes Bein und die tausenden kleinen Nadelstiche (Eigeninteressen) die dann spürbar werden. Ein Dauerzustand? Wird das dann irgendwann angenehm? Die Krise als Chance? Weiters hätte man nur eine einzige Aufgabe: Nachdenken. Dafür ist Unsichtbar sein gut. Einigeln – wann, wie und wo Ausigeln?
03.12.2024:
Wichteln als soziale Skulptur.
02.12.2024:
Das System lässt nichts von sich hören. Gesprächsanfragen bleiben vermehrt unbeantwortet, Termine werden abgesagt, Rezeptzusagen aufgeschoben. Ich spüre Leichtigkeit, Schwere, Vorsicht, ein Lauern. Die Zugbrücke wird hochgezogen? Die Analysephase neigt sich dem Ende zu? Ich setze im letzten Moment zum Sprung an.
01.12.2024:
30.11.2024:
29.11.2024:
Ich verspüre Gegenwind. Die Universität schreit mir ins Gesicht: Ich lasse mich nicht so einfach von Dir retten. Ohne es zu wissen, habe ich das Gefühl, dass sich etwas bewegt. Immer wieder, kleine Welle(n) um dann gleich wieder – wie eine dicke Robbe – einzudösen. Ich nehme Stellung – und verlasse die Stellung.
28.11.2024:
Am Vorabend erreicht mich ein Anruf: Ein Teil des Systems lässt mich wissen, dass das Diplomprojekt Unruhe stiften würde und Ausgangspunkt von Beschwerden sei. Ein Narrativ zu meinem Kleid wird erneuert, eine Stellungnahme eingefordert. Etwas tastet mich intensiv ab. Um mich einzuordnen? Bedrohung? Oder Unterstützung? Etwas dazwischen? Etwas stößt mich ab, etwas anderes empfängt mich herzlich. Ich fühle mich angestrengt – der Weg der Mitte – Buddha. Und eine weitere Frage eröffnet sich: Hält die Universität für angewandte Kunst angewandte Kunst aus?
27.11.2024:
Ich hole Rezepte ab und vereinbare weitere Gesprächstermine. Es sei ein schräges Projekt. Ich nehme erneut Kontakt zum Rektorat auf. Die Website verzeichnet an diesem Tag über 220 Aufrufe.
26.11.2024:
Telefonat mit einer Choreografin: „Das sei ja eigentlich die Idee von Tanz.“
25.11.2024:
Heute passiert sehr vieles. Insgesamt treffen 8 Rezepte und 1 Honorarnote zur Rettung der Universität für angewandte Kunst ein. Ein Email, auf das ich insgeheim sehr gehofft habe, erreicht mich. Ich bestelle Buchstaben zum Aufbügeln, verteile 6 weitere Blankorezepte und führe ein weiteres Gespräch: Es gibt viele Initiativen und wenig gemeinsame Richtung. In alle Richtungen. Es sei ausgesprochen schwierig, einen persönlichen Termin bei der Rektorin zu bekommen – ein Draht nach oben?
22.11.2024:
Ich führe ein nächstes, spannendes Gespräch. Ich nehme mir vieles und zwei Worte mit: Worte wechseln. Und auch Kulturen. Parallel beginne ich intensiver zu Interventionen zu arbeiten und Altes mit Neuem zu verbinden. Ich schicke eine weitere Gesprächseinladung ab und nehme Kontakt zu einer Choreografin auf.
19.11.2024:
Das System scheint – mit Ausnahme des Wochenendes – Notiz zu nehmen.
18.11.2024:
Ich führe ein nächstes Gespräch. Finde sowohl Bestätigung als auch Widerspruch. Es scheint unendliche viele unterschiedliche Ziele und damit Bewegungsrichtungen innerhalb der Organisation zu geben. Und auch eine Gleiche. Viele (kleine) Flügelschläge. In Boxen. Man weiß nicht genau, wer in die gleiche Richtung fliegt. Am Abend erreicht mich ein überraschendes Mail.
15.11.2024:
Ich bekomme einen Anruf: Das Gerücht macht die Runde, ich sei externer Berater und von der Rektorin beauftragt. Man müsse mir etwas sagen.. Das Organisationssystem scheint meine unabhängige Selbstbeauftragung zu verarbeiten? Mich einzuordnen? Bin ich (schon) Teil des Systems? Ich nehme Nervosität und Unruhe des Systems wahr. Ich will die Angewandte weiterhin streicheln.
14.11.2024:
Ich treibe mich herum. Ein roter Faden, der sich deutlich abzeichnet: Die Angewandte liegt den Mitarbeitenden am Herzen. Ich denke an einen gemeinsamen Tanz. Pulsierend und mitten im Zentrum der Organisation. Darüber hinaus messe ich Fußmatten ab, übergebe Blankorezepte und vereinbare einen nächsten Termin für ein Kennenlernen kommenden Montag. Die Rettung der Angewandten sei mehr Thema für eine Dissertation als für eine Masterarbeit. Ich schmunzle.
13.11.2024:
Ich warte auf Post. Ich bekomme Hinweise; es gäbe eine Abschussliste. Der Ferstel-Trakt beschäftigt mich aus organisationsästhetischer Perspektive: Es ist dunkel, die Türen – unterschiedlich groß – fest verschlossen. Offen und geschlossen, eine Spur zu ersten Interventionsrichtungen? Mir kommt ein großer Weihnachtsbaum in den Sinn und ich nütze die letzten Stunden des Tages, um der nächsten empfohlenen Route zu folgen und Alexander Damianisch, Bernhard Kernegger, Ruth Matheus-Berr und Martina Schöggl zu kontaktieren.
12.11.2024:
– Übersenden des Auftrages und Erstkontakt Rektorat. Erstkontakt Rektorat
– In der Studienabteilung sei für Rezepte niemand zu sprechen – ein Email an studien@uni-ak.ac.at zur Terminvereinbarung soll helfen.
– Vorbeispazieren an der Abteilung für Universitätsentwicklung und Qualitätskultur. Treffen David Campbell.
– Raumintervention: Lichtsituation Ferstel-Trakt. Hier sieht es nicht nach heller Zukunft, sondern nach dunkler Vergangenheit aus.
11.11.2024:
Erfolgreiche Selbstbeauftragung. Guter Tagsatz, Abrechnung nach Vor-Ort-Zeiten zum Ende des Projektes.
06.11.2024:
Treffen mit Vera Cekic. Rezepte übergeben und vorausgefüllt, Grüße sind offen, Rezepte werden daher nachgeschickt, Vor-Ort-Zeit bestätigt (0,75h), Honorarnote seitens Cekic für erbrachte Leistung folgt ebenfalls per Post. „Intensives Mitgefühl für die Angewandte“ als Hinweis auf Körperlichkeit des Systems?
16.10.2024:
Mail an Vera Cekic.